24. November 2021: Funken sprühen
Bereits um 7:30 Uhr sprühten die ersten Funken in der Feuerbüchse, mit dem Plasmaschneider wurden die Schweissnähte der Siederohre aufgetrennt. Demian Soder und sein Sohn Dorian, Daniel Rutschmann und Ernst Gerber arbeiteten im Akkord ohne grosse Mittagspause durch, sodass um 14:00 Uhr das letzte Rohr aus dem Kessel gezogen werden konnte. Gleichzeitig wurde der Dom geöffnet und weitere Vorarbeiten für die Neuberohrung getätigt.

Der komplette Rohrsatz der Ec 3/5 3 auf dem Stationsrolli von Märstetten zwischengelagert. Die 112 Siederohre (klein) und 18 Rauchrohre (gross) werden zu einem späteren Zeitpunkt verschrottet.

Blick in den vollständig ausgerohrten Kessel von der Rauchkammer her in Richtung Feuerbüchse. Man beachte die grosse Menge an Kalkbelag, der an den Rohren haftete und beim Ausbau abgebröckelt ist. Ein Grossteil des Kalkbelags haftet noch an den ausgebauten Rohren

Mit einer Hydraulikpresse, die 4.5 Tonnen Zuglast aufbringen kann, werden die Siederohre aus ihrem Walzsitz rauchkammerseitig und von der vorgängig abgebrannten Schweissnaht feuerbüchsseitig herausgezogen. Überall sieht man Kalkbelag, der von den Rohren abgestreift wurde.

Damit man den Walzsitz der Siederohre lösen kann, muss mit dem Schneidbrenner ein Schlitz im Bereich der Rohrwand aus dem Rohr gebrannt werden. Demian Soder mit dem Schneidbrenner, der im «Büezerdialekt» auch «Schlauchschere» genannt wird.
Stunde der Wahrheit
Als nächster Schritt wird der Kessel innen gereinigt und vom Kalk befreit. Für diese Arbeit steigt man durch den geöffneten Dampfdom in den Kessel. Nichts für Leute mit Platzangst …
Darauf wird der Kesselinspektor Peter Gysel aufgeboten, der den Kessel genauestens inspiziert und den Zustand des Kessels definiert.